Berichte und Rückblicke zu Fortbildungen
Medizin auf See – Notfallmanagement. Wochenendseminar mit hohem Praxisanteil
Wochenendseminar, fand statt am 9+10. Februar 2019, jeweils 10.00 h bei 17.00 h, in der Universität Kassel
Durchgeführt von Yachtacademy mit Dr. med T. Schwermer, Segler und Notfallmediziner
Begrenzte Teilnehmerzahl
Ein hochwertiges Schulungsangebot, dass überregional von Interesse sein dürfte. Weitersagen!
An zwei Tagen vermitteln wir Ihnen u.a. folgende Inhalte:
• Grundlagen der medizinischen Notfalldiagnostik
• Notfallmedizinische Erstversorgung
• Notfälle der Inneren Medizin
• Reanimation (mit Hilfsmitteln und Defibrillatoren)
• Allgemeine Vergiftungen und Vergiftungen durch maritime Tiere/Pflanzen
• Wundversorgung (Betäubungsverfahren, Blutstillung, Wundverschluss)
• … und vieles, vieles mehr
Elektronische Navigation. Abendseminar für Mitglieder und Gäste
Fand statt am Mittwoch, 6. Feb. 2019, Seminar Institut für Sportwissenschaften (Unisport)
Ein etwas anderer Vereinsabend: Im Seminar Institut für Sportwissenschaften (Unisport), Damaschkestr. 25, gab es für Mitgliedern und Gästen ein umfassendes Abendseminar zur E-Navigation für Freizeitsegler. Mit mehr als 80 Teilnehmern war die Veranstaltung sehr gut besucht.
Referent war Eckhard Mikulski, Chef des Segelcenters Frankfurt. In mehr als zwei Stunden wurde alles erläutert, von den rechtlichen Aspekten für den Schiffsführer über die praktische Tauglichkeit und Ausfallsicherheit der Technik bis zum Praxisvergleich der relevanten Navigationsapps.
Der über zweistündige Vortrag gliederte sich in zwei Teile. Zunächst wurden erläutert, was grundsätzlich zu bedenken ist (Sicher navigieren, Rechtliches, Hardware, Ausfallsicherheit ...). Im zweiten Teil wurden die relevanten Anwendungen zur elektronische Navigation einzeln vorgestellt und mit dem Publikum diskutiert.
Alles was Recht ist
Bei allen Hilfen, die die elektronische Navigation bieten kann, der Schiffführer haftet für alle Fehler, die bei ihrer Nutzung auftreten können. Deshalb ist eine dauernde Gegenkontrolle dringend angeraten. Die klassische Navigation mit den Papierkarten wird also nur ergänzt. Obwohl die Anwendungen den Törn aufzeichnen, muss weiterhin ordungsgemäß Kursbuch geführt werden.
Häufige Anwendungsfehler
Anwendungsfehler bei der elektronischen Navigation passieren oft durch Zoom. Die Maßstäbe wechseln laufend. So werden bei starkem Zoom Sicherheitsabstände überschätzt. Bei Kartenübersicht gibt es wenig Details. So setzt man leicht mal einen Wegepunkt außerhalb eines Fahrwassers.
Plotter an Bord
Bei einem Chartertörn ist meistens ein Plotter an Bord. Plotter haben bei entsprechender technischer Ausstattung des Boots Zugriff auf alle relevanten Daten: GPS, elektronische Seekarte, Wassertiefe, Bootsgeschwindigkeit, Windgeschwindigkeit, Windrichtung, AIS, Radar. Man sollte sich vorab erkundigen, welche Software installiert ist. Dann kann man sich meistens über Portale oder Demo-Versionen schon mit dem Handling vertraut machen.
Laptop, Tablet oder i-Phone
Hat man ein eigenes Boot ohne Plotter, können die neuen Medien die Navigation unterstützen. Fast jedes Handy hat mittlerweile GPS. Zur Positionsbestimmung hat man so oft gleich mehrere Backup-Optionen an Bord. Mittlerweile kann man verschiedene elektronische Seekarten als Apps installieren. Da die aktuellen Seekarten auf der Hardware gespeichert werden, ist man unabhängig von Mobilfunk-Reichweiten. Wetterberichte oder andere aktuelle Informationen aus dem Internet hat man nur in Küstennähe.
Mobile elektronische Geräte sind nicht für raue Bedingungen an Bord gebaut. Sie müssen vor Sonne, Stoß und vor allem Seewasser geschützt werden. Sie gehen auch leicht über Bord. Eine solide Halterung ist eine sinnvolle Investition.
Unterschätzt wird das Problem mit der Stromversorgung. Die Bordanlage ist oft zu schwach, um Tablets nachzuladen. Man ist in der Regel auf Landstrom angewiesen.
Elektronische Seekarten
Elektronische Seekarten gibt es von verschiedenen Anbietern. Die meisten Karten beschränken sich auf stark genutzte Segelreviere. Man erwirbt die Lizenz für zwölf Monate. Die kostenfreie "Opensee-Map" ist weltweit, hat allerdings keine Tiefenangaben. Bei Delius Klasing oder NV Verlag kann man zu den Papierkarten einen Freischaltschlüssel für die e-Karten erhalten.
Zu den verschiedenen Apps sollte man sich selbst informieren. Hier die Links zu den besprochenen Anbietern:
• Navionics
• iSailor
AIS
Unterstützend die Seite zu den aktuellen Schiffsbewegungen (AIS). Achtung: Schiffe, die der Meldepflicht nicht unterliegen, wie zum Beispiel Fischerboote, bleiben hier unsichtbar:
Zum Schluss: Das Wetter
Auch bezüglich der Quellen für Wetterberichte sollte man sich vertraut machen. Man mus sich dabei immer bewußt sein, dass es sich um Modellrechnungen handelt. Es kann sein, dass das Wetter vor Ort sich anders darstellt, als es eine eventuell aufwändig animierte Karte suggeriert. Ergänzend können aktuelle Werte von einer naheliegenden Messstation aussagekräftiger sein: