Das erste Boot des USC. Mit dem Milan fing vor mehr als 40 Jahren alles an.
Das erste Boot des USC. Mit dem Milan fing vor mehr als 40 Jahren alles an.
Unter vollen Segeln. Der Schwertzugvogel kann mit modernen Yachten durchaus mithalten
Unter vollen Segeln. Der Schwertzugvogel kann mit modernen Yachten durchaus mithalten

Schwertzugvogel "Milan"

Der USC hat einen Schwertzugvogel aus Sperrholz. Er ist leicht am blauen Rumpf zu erkennen.

Das Klassenzeichen im Großsegel ist ein stilisierter Vogel. Der Zugvogel ist als Slup getakelt.

Technische Daten:

Länge über alles: 5,80 Meter
Länge Wasserlinie: 5,50 Meter
Breite über alles: 1,88 Meter
Freibord: 0,50 Meter
Tiefgang: 0,25/1,10 Meter (durch aufholbares Schwert)
Masthöhe: 6,80 Meter
Gewicht segelfertig: 230 kg
Gewicht Schwert: 40 kg
Segelfläche: 18 Quadratmeter
Großsegel: 13 Quadratmeter
Genua: 5 Quadratmeter
Klasse: national
Yardstickzahl: 109 (vor Baujahr 78), 107 (ab Baujahr 78)
 

Nach 1945 sind eine ganze Reihe moderner Jollenklassen entstanden, die aber alle nur für den Wettsegelsport geschaffen wurden. Es fehlte ein modernes kleines Schwertboot zum Wasserwandern, eine richtige auch für den Trailertransport geeignete Wanderjolle. So wurde 1960 auf Veranlassung der Zeitschrift YACHT der Zugvogel von Ernst Lehfeld als Wanderboot in Kiel- und Schwertausführung konstruiert. Die Bootsrümpfe haben die gleiche Abmessung. Sie unterscheiden sich lediglich im Gesamtgewicht, geringfügig in der Segelfläche und eben durch den Kiel oder das Schwert.

Schon zwei Jahre später sprach niemand mehr vom Wandern. Dennoch zeichnen Geräumigkeit und Sicherheit des Fahrtenbootes auch heute noch diese Bootsklasse aus. Um auch Selbstbauer vor keine großen Probleme zu stellen, entschied man sich für den Knickspantbau aus Sperrholz. Aus der ursprünglichen Wanderjolle ist der Schwertzugvogel inzwischen auch zu einem durchkonstruierten Regattaboot geworden. Der reine Holzbau wurde von der GFK-Sandwichbauweise für Schale und Deck verdrängt.

Nach wie vor gibt es aber immer noch die klassische Variante mit Holzdeck und Holzcockpit. Wo früher ein Holzmast stand, steht heute ein modernes Alu-Rigg an Deck und bietet dem Regattasegler reichlich Trimm-Möglichkeiten mit einer Segelfläche von: Großsegel 10,8 m2 - Genua 7,2 m2. Tourenausführung 15 m2. Die ersten Klassen-Vereinigungen der Kiel- und Schwertboote wurden 1965 vom DSV als nationale Klassen anerkannt. Die Entwicklung der Regattatätigkeit und der Boote selbst machte den Zugvogel zur Leistungsklasse neben den olympischen Klassen. 1971 wurden erstmals Leistungspässe vergeben. Die Schwerpunktregatten auf dem Gardasee, Travemünder Woche, Steinhuder Meer und nicht zuletzt die Deutsche Meisterschaft sind die herausragenden Regatten in einem umfangreichen Regatta-Terminkalender. So ist der Zugvogel eine sichere, große und schnelle Zweimann-Jolle für Buten und Binnen. ? Leicht zu trailern und zu slippen, in wenigen Minuten aufgeriggt und segelklar und auch mit gemischter Mannschaft sicher und erfolgreich zu segeln. Für Regatta- und Tourensegeln ist er gleich gut geeignet. Er ist ein gutmütiges Familienboot, ohne Spi, Trapez und allem was sonst noch das Segeln spektakulär macht.

Obleute:

Christian Bockshof und Manfred Müller

Leinen los im Frühling. Nach dem Slippen paddelt eine junge Crew den Milan zum Steg
Leinen los im Frühling. Nach dem Slippen paddelt eine junge Crew den Milan zum Steg